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Irgendwann muss man es entscheiden!

Kennt ihr diese Erlebnisse, wo ihr im Nachhinein über euch selbst lachen könnt? Eines aus meinem Leben möchte ich euch erzählen: Ich war auf der Suche nach einer ganz speziellen Halskette. Recherchierte im Internet, fand nix Gescheites und ging zu Juwelier eins. Neben mäßiger Beratung auch dort keine passende Kette. Ging zu Juwelier zwei. Gute Beratung, sehr sehr große Auswahl und genau das, wonach ich gesucht hatte.

Dann nannte mir der Juwelier den Preis. Ich musste schlucken. Es war mehr, als ich budgetiert hatte. Ich begann herum zu stammeln, dass ich nicht sicher sei und noch überlegen werde … Wollte aber nicht unhöflich sein, dem Juwelier 2 ein Kompliment machen und sagte: „Danke für die Beratung, jetzt bin ich viel schlauer und weiß viel mehr, als ich bei Juwelier 1 in Erfahrung gebracht habe.“ Juwelier 2 schaut mich genervt an und sagt lapidar: „Irgendwann muss man es entscheiden!“ und wendet sich wieder seinem Computer zu.

Ich verlasse das Geschäft wütend. In mir tobt es: „Wie kann man nur so unhöflich zu Kunden sein! Grrrr. Was bildet der sich überhaupt ein?“ Ich marschiere Richtung Wohnung. Mit jedem Schritt verraucht der Zorn und da taucht eine leise innere Stimme auf: „Du, Linda! Könnte er nicht ein bisschen Recht haben mit dem Entscheiden? Das ist doch manchmal dein Thema.“ Und je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr schmunzle ich über mich selbst. Na klar! Er hat einen wunden Punkt getroffen und hat mich voll erwischt!

Fünfzehn Minuten später stehe ich wieder im Geschäft und sage voller Inbrunst: „Ich möchte diese Kette gerne bestellen.“ Und freue mich riesig über meine klare Entscheidung. Er vermutlich über das Geschäft und wer weiß, vielleicht auch über seine Menschenkenntnis 😉